Bacurau

Bei Mubi konnte ich endlich „Bacurau“ sehen, für den ich beim 14-Films-Festival keine Karten bekommen habe. Leider gehört „Bacurau“ wohl zu den letzten kritischen Filme aus Brasilien. Reizvoll ist der Film, weil hier Spaghetti-Western, Science-Fiction und Horror mit der Ästhetik von Computerspielen kombiniert werden. Dabei ändert die Geschichte immer wieder unvorsehbar die Richtung, bei der z.B. ein kleines Museum eine Rolle spielt. Der Cast setzt sich aus professionellen Schauspielern und Laien zusammen. Uns Europäern dürfte aber nur Udo Kier bekannt sein. Wann wird er wohl mal nicht einen Bösewicht als zu sehen sein?

Der Film wurde auf vielen Festivals normiert, konnte sich aber nur selten durchsetzen. Ich vermute, dass das daran liegt, dass „Bacurau“ zwar ein interessantes Sozialgefüge eines nordbrasilianischen Dorfes vorstellt, dennoch relativ wenig aus seinen eigentlich sehr interessanten Charakteren herausholt. Vielleicht wäre weniger mehr gewesen. Dennoch halte ich den Film für sehenswert. Für ihn spricht nicht nur der spannende Mix von Filmstilen und Schauspielern. Interessant ist auch die Kamera, die gut mit Landschaft und Akteuren umgeht.

Ein Tipp zum Schluss: Im Nachgang – und bitte nur im Nachgang (!) – lohnt es sich, den Wikipediaartikel zum Film zu lesen. Der Artikel hilft einem den Film in den sozio-historischen Kontext einzuordnen. Auch wenn der Film nicht kompliziert zu verstehen ist, sind einem Plot und ästethische Entscheidungen viel verständlicher.

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